Rich Web Applications unterscheiden sich gegenüber Thin Web Applications im höheren Grad der Funktionalität und Komplexität, die klientenseitig statt serverseitig implementiert werden. Während bei typischen Thin-Client-Architekturen das User Interface pro Seite serverseitig generiert wird, sind Rich Clients eigenständige Anwendungen, die im Browser ausgeführt werden. Damit sind benutzerfreundlichere, performantere und offlinefähige Oberflächen möglich, die im Funktionsumfang mit Desktop-Anwendungen vergleichbar sind. Diese Eigenschaften, insbesondere Offlinefähigkeit, sind speziell auch für mobil nutzbare Anwendungen bedeutend.
HTML5 hat sich hierfür mittlerweile als Alternative zu Lösungen wie Flash, Java Applets und Silverlight etabliert und bietet gegenüber proprietären Produkten einen offenen plattformunabhängigen Technologiestandard. HTML und CSS beschreiben hierbei die statische Struktur und das Design der Oberfläche, während die klientenseitige Dynamik mittels neuer HTML5-APIs und JavaScript implementiert wird.
Die Entwicklung von Rich Web Clients mittels HTML und JavaScript wird jedoch durch Wartbarkeitsprobleme erschwert, insbesondere deshalb, weil die Kombination HTML und JavaScript keine Möglichkeit vorsieht, den Client sauber zu modularisieren und zu testen. AngularJS versteht sich als HTML-Erweiterung, die sich dieser Problematik annimmt und verspricht, die Entwicklung wartbarer JavaScript-/HTML-basierter Rich Web Applications zu ermöglichen.
In dieser Artikelserie stellen wir das JavaScript-Framework AngularJS vor. Dieser erster Artikel erläutert die grundlegenden Konzepte wie die Umsetzung des Model-View-Controller-Patterns, die Erweiterung von HTML durch sogenannte Directives und das Routing. Im zweiten Artikel wird die Integration von Unit- und Ende-zu-Ende-Tests sowie die Einbindung dieser in einen Maven-Build-Prozess gezeigt.
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